Konzept 2022 beschlossen – bis 2030 umgesetzt?
Das neue Radverkehrskonzept 2030 für Schwerin ist fertig und wurde im Dezember 2022 von der Stadtvertretung zur Kenntnis genommen. Es soll bis 2030 umgesetzt werden und Schwerin zu einer fahrradfreundlicheren Stadt machen. Das erklärte Ziel ist ein Radverkehrsanteil von 25 Prozent. Dazu muss wesentlich mehr in die Radinfrastruktur investiert werden. Mit dem Beschluss unserer fünf Ziele durch die Stadtvertretung im Juni 2021 wurden jährliche Ausgaben von 3,8 Mio Euro festgelegt. Ein Großteil dieser Summe wird aus Fördermitteln kommen.
Maßnahmen, die vorrangig umgesetzt werden sollten:
- eine komfortable Durchquerung der Innenstadt
- radfahrtauglicher Belag für die Alexandrinenstraße und die Schlossumfahrung
- Realisierung der geplanten Fahrradstraßen
- diebstahlsichere und komfortable Abstellanlagen
- eine Öffentlichkeitsarbeit der Stadt pro Rad, Fuß und ÖPNV
Es ist nicht das erste Radverkehrskonzept der Stadt Schwerin. Aber es ist das erste, das diesen Namen wirklich verdient. Es wurde von zwei Ingenierbüros erarbeitet und beinhaltet eine in sich geschlossene durchgängige Planung für den Radverkehr.
Es gibt Vorrangrouten (rot), die vor allem ein zügiges Vorankommen aus allen Stadtteilen zur Innenstadt gewährleisten sollen. Es gibt Hauptrouten (blau), die die Stadtteile untereinander verbinden. Und es gibt zahlreiche Ergänzungsrouten (grün).
Besonders schwierig ist die Radverkehrsführung in der Innenstadt von Schwerin. Hier bleibt das Konzept vage (im Bild unten grau dargestellt).
Zitat: Die verkehrliche Entwicklung in der Innenstadt sollte sich künftig am Leitbild einer „Miteinander-Zone“ orientieren. Dabei ist der Fuß- und Radverkehr im Konfliktfall gegenüber allen anderen Verkehrsarten prioritär zu behandeln.
Als Zielstellung wird immerhin konkret die „Steigerung des Radverkehrsanteils von 15 % (Stand 2019) auf 25 % in 2030“ genannt.
Aber die konkreten Maßnahmen stoßen oft an die Grenzen einer mehrheitlich autofreundlichen Stadtvertretung. Mit der Mecklenburgstraße wurde nach teils unwürdiger Diskussion die erste Fahrradstraße Schwerins beschlossen.